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Lange Nacht der Philosophie 2021
Lebenskunst - Zwischen Ich und Wir

 
 
 
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Aus Anlass des offiziellen UNESCO-Welttages der Philosophie findet seit 2019 jährlich Ende November die „Lange Nacht der Philosophie“ im Leipziger Budde-Haus statt. Ziel der Veranstaltung ist es, philosophische Fragen u. a. mit künstlerisch-performativen Mitteln und partizipativen Gesprächsformaten einem breiten Publikum öffentlich zugänglich zu machen. Die Lange Nacht der Philosophie widmet sich jedes Mal einem anderen Thema. Im Jahr 2021 geht es um die Frage nach dem guten/gelingenden Leben – und dabei insbesondere um das Konzept einer philosophischen Lebenskunst im Spannungsfeld zwischen „Ich“ und „Wir“ – zwischen Individuum und Gesellschaft.

Ausgangspunkt und Thema:

Gerade in Krisenzeiten sind Menschen auf der Suche nach Orientierungen für die eigene Lebensführung. Zugleich existiert seit mehr als zwei Jahrzehnten ein wachsender Psycho- und Coaching-Markt, der hier Angebote macht und mit Versprechungen wirbt, die von gesteigerter Resilienz und Selbstwahrnehmung bis hin zu Konzepten von Selbstoptimierung reichen. Viele dieser Angebote sind inhaltlich sehr eingeschränkt und rein ‚Ich‘-fixiert auf persönliche Karriere und kommerziellen Erfolg.

Demgegenüber versuchen Philosophen wie der zur Langen Nacht 2021 eingeladene Wilhelm Schmid das antike Konzept einer philosophisch reflektierten „Lebenskunst“ wieder kritisch ins Spiel zu bringen und zu aktivieren. In einer philosophischen Lebenskunst-Perspektive geht es u. a. darum, verengte, z. B. einseitig auf das Funktionieren am Arbeitsmarkt ausgerichtete Vorstellungen vom gelingenden Leben für die einzelnen Menschen als „Dispositive“ durchsichtig und transformierbar zu machen. Die Lange Nacht der Philosophie 2021 fragt nun zum einen nach den individuellen wie gesellschaftlichen Kritik- und Transformationspotentialen einer solchen „Philosophie der Lebenskunst“ und danach, wie sie sich als „Praxis der Freiheit“ z. B. gegen die weitverbreitete „Selbstoptimierungs-“Ideologie zu richten vermag. Zum anderen geht es aber auch um die Frage nach den Konflikten und Konfliktpotentialen, die es zwischen verschiedenen Lebensentwürfen geben kann: Die Vertreter einer Philosophie der Lebenskunst diagnostizieren ja, dass es in einer sich individuierenden und differenzierenden Gesellschaft nicht mehr nur das eine singuläre, „gute Leben“ gibt, auf das sich alle einigen können (und sollen). Wenn dem so ist: Wie lassen sich dann aber gesellschaftliche Konflikte behandeln, die auftreten, sobald Subjekte tatsächlich nicht nur unterschiedliche, sondern miteinander konkurrierende Lebensentwürfe äußern und verwirklichen wollen? Anders formuliert: Wie kann die Frage nach dem guten Leben in einer pluralen Gesellschaft entsprechend sinnvoll gestellt werden?

Die Lange Nacht der Philosophie ist eine Kooperation des Expedition Philosophie e.V. mit dem Transformatorenwerk Leipzig, der Philosophischen Praxis „Neue Wege gehen“ und dem soziokulturellen Zentrum Budde-Haus.

Die Veranstaltung wird gefördert von der Internationalen Gesellschaft für Philosophische Praxis – IGPP und der Bundeszentrale für politische Bildung.

Eintritt: 9/7€

Ort: Budde-Haus, Lützowstraße 19. 04157 Leipzig

Kartenreservierungen über Budde-Haus: Tel. 0341-90960037, ticket@buddehaus.de

Weitere Informationen:

www.buddehaus.de

www.soundcheckphilosophie.de

www.transformatorenwerk-leipzig.de

Beitragende 2021:

Prof. Dr. Wilhelm Schmid (Philosoph/Berlin), Dr. Konstanze Caysa (Philosophin/Leipzig), Dr. Rainer Totzke (aka Kurt Mondaugen/Philosoph und Performer/Leipzig), Prof. Dr. emeritus Elmar Schenkel (Anglist, Autor/Leipzig), Katrin Felgenhauer (Philosophin/Leipzig), Thomas Bünten (Theaterregisseur/Leipzig), Dr. Jirko Krauß (Philosoph/Leipzig), Klaus-Dieter Lübke Naberhaus (Mediziner und Therapeut/Leipzig)

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